"Wenn die Welt unsere wäre" von Christian Linker

Ab 14  Jahren

Das Buch erzählt die Geschichten von 3 Jugendlichen, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten leben und die sehr viel Mut aufbringen, um in Frieden und Freiheit leben zu können.

 

1945

Harry, 15 Jahre alt, ist ein Hitlerjunge mit Leib und Seele. Durch eine Schussverletzung kommt er zu den Amerikanern in ein Kriegslazarett und erfährt dort von einem Leutnant, dass Hitler sich umgebracht hat und Deutschland kapitulierte. Stück für Stück merkt er welcher Ideologie er geglaubt hat und durchlebt einen Sinneswandel. Neu geprägt vom amerikanischen Jazz gründet er mit anderen Jugendlichen einen Musik- und Debattierclub, was nicht von allen gern gesehen wird. Fortan versucht er unermüdlich, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen.

 

1988

Die 17jährige Jenny lebt mit ihrer Mutter in der DDR. Ihre Mutter und deren Bruder Achim sind durch und durch überzeugte Sozialisten. Achim arbeitet sogar für die „Staatssicherheit“. Eines Tages bekommen Jenny und ihre Mutter Besuch von Achim, er gibt Jenny den Auftrag für seine „Firma“ eine religiöse Friedensgruppe zu bespitzeln und zu unterwandern. Doch, anders als beabsichtigt, bringen die Jugendlichen aus der Friedensgruppe Jenny zum Nachdenken und anzweifeln des Systems. Da sie ihre Aufgabe nicht ordnungsgemäß ausführt und dem Regime immer kritischer gegenübersteht, kommt sie letztendlich in den brutalen Jugendwerkhof Torgau. Nach der Heimkehr aus Torgau weiß Jenny, dass sie so bald wie möglich zu ihrer abtrünnigen Tante Frieda in den Westen flüchten muss.

 

Jetzt

Nadiem ist ein Flüchtling, der sich super integriert hat. Er lebt bei seinen beiden Pflegemüttern und ist ein begnadeter Poetry-Slammer. Er soll sogar als Schulsprecher in seinem Gymnasium kandidieren. Selbst bezeichnet er sich oft mit einem Augenzwinkern als "Vorzeigeflüchtling". Durch einen blöden Zufall wird er im Schwimmbad in eine Schlägerei gedrängt und letztendlich von der Polizei abgeführt. Die Bilder darüber landen leider in den sozialen Medien und die rechte Hetze geht los. Es soll sogar sein nächster Poetry-Slam Auftritt sabotiert werden. Nadiem muss sich überlegen, ob er den Mut hat, doch aufzutreten und erfährt, wieviel Rückendeckung er eigentlich von seinen Freunden und Bekannten bekommt.

Obwohl alle drei Erzählstränge auf verschiedene Generationen fokussiert sind, schließt sich doch ein Bogen um alle drei Erzählungen und die Biografien der Charaktere sind letztendlich enger verstrickt, als man denkt.

Die Kapitel sind abwechselnd immer wieder den verschiedenen Protagonisten gewidmet und jedes Kapitel endet so, dass man unbedingt wissen möchte, wie es denn weitergeht.

Guter Lesestoff für politisch Interessierte.

 

Wenn die Welt unsere wäre von Christian Linker

ab 14 Jahren

184 Seiten

Verlag: dtv

Preis: 16,50€