"Meine Mutter die Fee“ von Nikola Huppertz mit Illustrationen von Tobias Krejtschi

Ab 4 Jahren

 

Thema: Depression

Was ist bloß mit Mama los?

 

Leider ist Depression bei Müttern ein Tabu-Thema, obwohl viele Familien und vor allem Kinder davon betroffen sind. Umso wichtiger ist Nikola Huppertz´s‘ Bilderbuch „Meine Mutter, die Fee“, in dem sie auf berührende Weise die Gefühlswelt eines Kindes, dessen Mutter unter Depressionen leidet, beschreibt und einen Einblick in deren Alltag gibt. Dieses wunderschön und stimmungsvoll illustrierte Bilderbuch tröstet nicht nur, sondern hilft auch, all die verwirrenden Gefühle zu begreifen und in Worte zu fassen.

 

Fridi ist ganz durcheinander, denn Ihre Mutter benimmt sich immer sonderbarer: Sie sitzt die halbe Nacht im Sessel und starrt in die Dunkelheit, bleibt lieber im Bett liegen, als mit Fridi und ihrem Vater zu frühstücken, und manchmal läuft sie den ganzen Tag im Nachthemd herum. Als ihre Mutter schließlich gar nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen will, versteht Fridi die Welt nicht mehr. Doch wie erklärt man einem Kind, was eine Depression ist? „Deine Mutter ist eine Fee in der Welt der Menschen“, versucht es ihr Vater „Ein Wesen der Dunkelheit, die von Zeit zu Zeit in ihrer eigenen Welt lebt.“. Das klingt für Fridi zunächst sehr sonderbar. Sie beginnt, ihre Mutter genauer zu beobachten, und kann nach einiger Zeit tatsächlich Feenhaftes in ihr erkennen.

 

Die Geschichte hat ein offenes Ende. Die Mutter ist nicht geheilt, sie ist weg. Wird sie zurückkommen? Eine versöhnliche Heimkehr sehen wir nicht, aber wir hören die tröstenden Worte des Vaters und die Erkenntnis des Kindes, dass eine Fee für immer zu den Menschen gehört, denen sie sich zu erkennen gibt. Und dann sehen wir auf der letzten Doppelseite auch ein gerahmtes Familienfoto, auf dem alle auch die Mutter lachen – in einer glücklicheren Zeit, die aber nicht vergangen sein muss.

 

Nikola Huppertz, Meine Mutter die Fee

Bilderbuch

Verlag: Tulipan

15,50€   


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