Unsere Tipps - Jugendbücher

„22 Bahnen“ von Caroline Wahl.

Ab 14 Jahren

 

Tilda ist Mathematik-Studentin und steht kurz vor dem Abschluss. Ihr Tagesablauf ist genauestens durchdacht und läuft nach einem optimalen Zeitplan ab: zu Hause geht sie ihrem Studium nach und arbeitet im Supermarkt an der Kasse. Ihre Mutter ist alkoholkrank und unberechenbar. Die einzige Zeit, die sie für sich selbst hat und genießen kann, ist, wenn sie am Abend vor dem Einschlafen auf ihrer Matratze liegt oder ihre fast täglich 22 Bahnen schwimmt. Doch dann kommt Bewegung in ihr Leben. Plötzlich taucht Viktor auf, der Bruder eines verstorbenen Freundes, der genau wie sie 22 Bahnen im Schwimmbad zieht und sie bekommt eine Promotionsstelle in Berlin angeboten. Kann sie die Chancen nutzen und aus ihrem strikt durchorganisierten Leben ausbrechen?

 

Für mich war dieses Buch eines der Highlights des letzten Jahres, auch wenn ich mich erst mal mit dem ungewöhnlichen Schreibstil anfreunden musste. Eigentlich wollte ich beim 2. Mal nur noch mal kurz in das Buch reinlesen, aber es hat mich sofort wieder gefangen genommen und ich habe es nochmals komplett aufgesogen. Absolute Leseempfehlung!

 

 

Caroline Wahl, 22 Bahnen

Hardcover

208 Seiten

Verlag: DuMont

22,70 €


mehr lesen 0 Kommentare

„Über den Dächern von Jerusalem“ von Anja Reumschüssel.

Ab 14 Jahren

 

Geschichtliche Tatsachen durch einen spannenden, kurzweiligen Roman begreiflich zu machen, ist eine der besten Arten Geschehens zu erklären.

 

1947/48 Tessa eine 15-jährige Jüdin kommt über Umwege aus Deutschland nach Palästina. Endlich trifft sie ihren Vater, nachdem sie ihre Mutter und ihren jüngeren Bruder im Konzentrationslager verloren hat. Aber das Leben ist nicht so frei und unbeschwert, wie sie es sich erhofft hat, denn nun lebt sie Tür an Tür mit Palästinensern, ihren Feinden. Um immer wieder etwas durchatmen zu können flüchtet Tessa auf das Dach des Hauses und dort trifft sie Mo, einen Palästinenser. Nach anfänglicher Scheu freunden sich die beiden an, können ihre gegensätzlichen Ansichten austauschen und ein Stück weit Verständnis füreinander aufbringen. Durch die Staatsgründung Israels verlieren sie sich aus den Augen.

 

2023 Anat, eine junge Israelin muss wider ihrem Willen Wehrdienst in der Armee leisten. Karim, ein junger Palästinenser, ist im Flüchtlingscamp im Westjordanland aufgewachsen. Per Zufall treffen sie aufeinander und Karim hilft Anat aus einer brenzligen Situation. Einige Zeit später kann sich Anats Mutter für Karim einsetzen. Auch zwischen den beiden entsteht eine vorsichtige Freundschaft.

 

Ein absolut lesenswerter Jugendroman, der einem den Nahost-Konflikt näherbringt. Da er in jeder Zeitspanne in zwei Perspektiven geschrieben ist, wertet er nicht.

 

Anja Reumschüssel, Über den Dächern von Jerusalem

Hardcover

336 Seiten

Verlag: Carlsen

16,50 €


mehr lesen 0 Kommentare

„Future Fairy Tales – Geschichten aus einer anderen Welt“ von Holly-Jane Rahlens. Aus dem Englischen von Christiane Steen.

Ab 13 Jahren

 

Holly-Jane Rahlens zeigt mit diesem außergewöhnlichen Märchenbuch aus der Zukunft für starke Mädchen und Frauen ihr ganzes Können: ob Dornröschen, Schneewittchen oder Rotkäppchen, welches Märchen sie sich auf vornimmt, immer versetzt sie ihm einen überraschenden und futuristischen Twist. Und nicht nur die originellen Märchenvariationen sind spannend, auch die Bandbreite der Erzählweisen ist beeindruckend. Von Tagebucheinträgen, einer Geschichte in der Geschichte, als Interview in einem Mode Lifestyle Klatsch Magazin, als Drehbuch oder als gesellschaftskritisches Versgedicht findet man hier einen wahren Fundus an verschiedenen Erzähltraditionen.

 

Ein außergewöhnliches und innovatives Märchenbuch voller Humor und Tiefe und literarischem Erfindungsgeist, das nicht nur den Ursprungsmärchen, sondern auch der Vielfalt des Geschichtenerzählens an sich Tribut zollt.

 

Holly-Jane Rahlens, Future Fairy Tales – Geschichten aus einer anderen Welt

Hardcover

272 Seiten

Verlag: Rotfuchs

25,70 €


mehr lesen 0 Kommentare

„Weiße Tränen“ von Kathrin Schrocke.

Ab 13 Jahren

 

Bei Lenni, 16, Klassenbester in Mathe, beinahe Schachmeisterschaftsgewinner und Linksaußen im Fußballverein, läuft gerade alles schief. Sein Sommer endet mit Liebeskummer und dann ist da noch Benjamin. Der ist neu an der Schule und bringt seitdem nicht nur Unruhe in den Schulalltag sondern auch in die Beziehung zwischen ihn und seinen besten Freund Serkan. Denn Benjamin spricht Rassismus ganz offen an und plötzlich gerät alles ins Wanken, was für Lenni immer richtig und okay war. Er steht plötzlich zwischen den Stühlen, muss Stellung beziehen und sein Weltbild hinterfragen. Wer hat hier eigentlich recht? Und kann es sein, dass Benjamin nur als erstes mutig genug war, das auszusprechen, was die ganze Zeit über schon da gewesen ist?

 

Ein spannendes Jugendbuch über Freundschaft, Alltagsrassismus und Privilegien. Dadurch, dass das Thema Diskriminierung aus vielen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird, schafft die Lektüre eine Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung und eignet sich so auch hervorragend als Schullektüre.

 

Kathrin Schrocke, Weiße Tränen

Hardcover

240 Seiten

Verlag: mixtvision

17,50 €


mehr lesen 0 Kommentare

„A magic steeped in Poison - Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lin übersetzt v. Rusalka Reh

Ab 14 Jahren

 

Die Geschichte spielt im kaiserlichen China. Ning ist die älteste Tochter eines Arztes und einer Teemagierin. Als Älteste wird sie von ihrem Vater zur Ärztin ausgebildet, während ihre jüngere Schwester Shu von ihrer Mutter in die Teemagie eingeführt wurde. Im ganzen Land werden Menschen mit Tee vergiftet und auch ihre Mutter ereilt dieses Schicksal. Da Ning im Dampf des Tees, den ihre Mutter trank, ein schlechtes Omen sah, dies aber nicht deuten konnte, fühlt sie sich für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Auch ihre jüngste Schwester sollte vergiftet werden und ist schwer krank. Ihr Leben hängt nur noch an einem seidenen Faden. Als Ning vor ihrer Haustür eine Schriftrolle findet, die eigentlich für ihre Schwester bestimmt gewesen wäre, fasst sie einen Entschluss. Sie wird statt Shu in die Kaiserstadt reisen und an dem Wettbewerb der Teemagier teilnehmen, um ihn zu gewinnen. Denn der oder die Gewinnerin wird die erste Teemagierin am Hof des Kaisers werden und hat zusätzlich einen Wunsch frei. Ning sieht dies als einzige Chance ihre Schwester zu retten.

 

Das Buch ist sprachlich sehr schön und atmosphärisch geschrieben. Faszinierend war auch die Kraft und Macht der Teemagie.

 

Judy I. Lin, A magic steeped in Poison

Hardcover

480 Seiten

Verlag: Fischer

20,50 €


mehr lesen 0 Kommentare

„Paradise Garden“ von Elena Fischer

Ab 14 Jahren

 

Die 14-jährige Billie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter Marika in einer Hochhaussiedlung. Finanziell geht es ihnen eher schlecht als recht. Aber ihre Mutter sprüht vor Energie und Ideen und macht das bescheidene Leben mit ihrer Liebe wett. Billie wüsste gerne, wer ihr Vater ist, aber Marika macht ein großes Geheimnis daraus. Als sie plötzlich bei einem Gewinnspiel im Radio Glück haben, wollen sie gemeinsam ans Meer reisen. Das ist Billies größter Traum und Sehnsucht. Am Tag ihrer Abreise kündigt sich ihnen ihre unbekannte Oma aus Ungarn an, die an einer seltsamen Krankheit leidet und verschiedene Ärzte in Deutschland aufsuchen möchte. Somit zerplatzt der große Traum wie eine Seifenblase. Als ob das nicht schlimm genug wäre, stirbt Billies Mutter bei einem Unfall. Was soll nun aus Billie werden? Ihre Großmutter möchte sie mit nach Ungarn nehmen, aber das möchte sie auf keinen Fall. Kurzerhand nimmt sie das alte Familienauto und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater in Richtung Nordsee.

 

Ein berührendes Buch über Verlust, Selbstfindung und Neubeginn.

 

 Paradise Garden

gebundenes Buch

352 Seiten

Verlag: Diogenes

23,70€


mehr lesen 0 Kommentare

„Hundert Stunden Nacht“ von Anna Woltz. Aus dem … von Andrea Kluitmann.

Ab 14 Jahren

 

Die 14-jährige Emilia hält es zu Hause nicht mehr aus. Ihr Vater, der Direktor ihrer Schule, macht Dummheiten und seither wird sie über alle möglichen sozialen Kanäle gemobbt.

 

Kurzerhand schnappt sie sich die Kreditkarte ihres Vaters und bucht einen Flug und ein Apartment in New York. Als sie in das Apartment einchecken möchte, stellt sich allerdings heraus, dass es nicht frei ist. Seth, der Junge, der dort wohnt, hat weder Nerven noch Zeit für ihre Probleme. Er muss sich übers Wochenende um seine verrückte kleine Schwester Abby kümmern. Jetzt befindet sich Emilia in ihrer Traumstadt und fühlt sich trotzdem mutterseelenallein. Über Umwege lernt sie den Nachbarn Jim kennen und kann die Nacht bei ihm verbringen. Inzwischen erfährt man über den Rundfunk, dass Wirbelsturm SANDY im Anmarsch ist und ganz Amerika in Angst und Schrecken versetzt. Notgedrungen nehmen Seth und Abby, Emilia und Jim bei sich auf und gründen ein Orkanasyl. Und plötzlich wird es stockdunkel und kalt in der Wohnung …

 

Fesselnd, skurril, spannend!

 

Anna Woltz, Hundert Stunden Nacht

Taschenbuch

256 Seiten

Verlag: Carlsen

8,30€


mehr lesen 0 Kommentare

„Anatomy: Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz. Aus dem Amerikanischen von Cornelia Röser.

Ab 14 Jahren

 

Wir befinden uns im Jahr 1817 in Edinburgh. Die 17-jährige Lady Hazel Sinnett möchte ihren großen Traum verwirklichen und Chirurgin werden, was für eine Frau aber unmöglich ist. Ihres Standes wegen ist für sie geplant worden, dass sie sich in Kürze mit ihrem Cousin verloben soll, um als Ehefrau Bälle zu organisieren und hübsch auszuschauen. All diese zukünftigen Verpflichtungen interessieren sie nicht. Zum Glück trifft sie Dr. Beechem und schließt mit ihm eine Wette ab. Falls es ihr gelingt, die medizinischen Prüfungen zu bestehen, ohne an den Vorlesungen teilzunehmen, bekommt sie ihren Abschluss und es wird sämtlichen Frauen in Zukunft gewährt, an den Vorlesungen teilzunehmen. Somit muss Hazel dafür sorgen, dass sie an Leichen kommt, denn nur so kann sie den menschlichen Körper genauer studieren. Sie hat das Glück, dass sie den Auferstehungsmann Jack Currer kennt. Langsam bemerkt sie auch grausige Geheimnisse, die in den medizinischen Kreisen kursieren, in denen die Armen zugunsten der Reichen missbraucht werden.

 

Hazel ist eine willensstarke, zielstrebige und sympathische junge Frau, die sich durch nichts von ihren Zielen abbringen lässt. Mit einer Liebesgeschichte ist hauptsächlich die Liebe zur Medizin und der Hauch einer zarten, eigentlich standesgemäß verbotenen Liebe in jener Zeit gemeint.

 

Dana Schwartz, Anatomy: Eine Liebesgeschichte

Taschenbuch

384 Seiten

Verlag: Loewe

17,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Henny & Ponger“ von Nils Mohl

Ab 14 Jahren

 

Linie S31 Richtung Hamburg-Altona, künstliches Licht; einer, der auf den ersten Blick verliebt ist und eine, die Verliebtheit als extreme Gefahr einstufen würde. Beide lesen denselben Roman. Sie sind sogar mehr oder weniger an derselben Stelle, ziemlich am Anfang. Und dann ein Ruck, eine Flucht, eine Verfolgungsjagd, ein Rätsel, eine Entscheidung und schon gerät Pongers Leben völlig aus der Bahn …

 

Ein außergewöhnlicher, temporeich erzählter Roman, der einem ab der ersten Seite in den Bann zieht und immer wieder erstaunt und überrascht. Denn diese Liebesgeschichte ist nicht von dieser Welt!

 

Nils Mohl, Henny & Ponger

Hardcover

320 Seiten

Verlag: mixtvision

18,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ von Chantal-Fleur Sandjon

Ab 14 Jahren

 

Nova hat in ihrem Leben schon viel erlebt; Schlimmes, von dem niemand berichtet und für das sie selbst noch die richtigen Worte finden muss. Aber sie ist bereit für einen Neuanfang. Und dann trifft sie Akoua und plötzlich strahlt die Sonne hinter ihr, in ihr und mit ihr. Als die zwei sich näherkommen, scheint da plötzlich Raum für ein neues, volles Leben. Und auch wenn der Alltag unbarmherzig weitergeht und sie die Vergangenheit einholt, bleibt dieses Mal doch Platz für Sonnenstrahlen. Und Nova schafft es wie Brennnesseln, die aus Gullis sprießen, neu zu erblühen.

 

Ein außergewöhnlicher Versroman, der mit seinem speziellen Rhythmus und der wunderschönen lyrischen Sprache so sehr fesselt, dass man ihn kaum mehr aus der Hand legen kann. Besonders schön ist auch die visuell sehr ansprechende Gestaltung und das Seitenlayout des Textes, das zum Zauber dieser Geschichte beiträgt. Immer wieder liest man Sätze, die einem vor Glück laut aufseufzen lassen. Ein Coming-of-Age-Roman rund um eine unglaublich starke und beeindruckende queere, schwarze Protagonistin der berührt und zum Nachdenken anregt und der neben der wunderschönen, zarten Liebesgeschichte, die er erzählt, auch sehr ernste Themen wie häusliche Gewalt, Rassismus und Mobbing thematisiert.

 

Chantal-Fleur Sandjon, Die Sonne, so strahlend und Schwarz

Hardcover

384 Seiten

Verlag: Thienemann

17,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Sibylla“ von Max Baitinger

Ab 14 Jahren

 

Max Baitinger entdeckt Sibylla Schwarz, eine große Dichterin des Barock, die mit vielen Sonetten und irgendeiner unappetitlichen Krankheit im dreißigjährigen Krieg geboren und keine 18 Jahre alt geworden verstorben in seiner außergewöhnlichem Comicbiografie wieder. Sie hinterließ einen Haufen, genauer gesagt über 100 Gedichte, die von ihren Zeitgenossen allgemein für gut befunden wurden und die auch heute noch von einem erstaunlichen Selbstbewusstsein als Bürgerin, Dichterin und Frau zeugen. Obwohl sie fast zwei Jahrhunderte zu den bekanntesten weiblichen Namen der Literatur gehörte, geriet sie doch in Vergessenheit.

 

Das grandios illustrierte Grafik Novel erzählt sehr unterhaltsam nicht nur von wichtigen Stationen im Leben der Sybilla Schwarz, sondern auch vom Erzählen über eine Person und dem Entstehungsprozess dieses Grafik Novel und das in kühner und einfallsreicher Form. In einem spannenden Mix aus aquarelliger Landschaft und sehr reduzierten, auf geometrische Grundformen heruntergebrochene Figuren verschiebt Max Baitinger gekonnt Erzählebenen und Zeitachsen ineinander, spielt mit Perspektivenwechsel und erzählt so immer wieder überraschend über eine Person, eine Zeit und das lyrische Schaffen.

 

Ein absolutes Grafik Novel Kunstwerk!

 

Max Baitinger, Sibylla

Hardcover

176 Seiten

Verlag: Reprodukt

24,70€


mehr lesen 0 Kommentare

„Die Nacht so groß wie wir“ von Sarah Jäger

Ab 14 Jahren

 

Maja, Tolga, Sue, Pavlow und Bo sind seit Jahren allerbeste Freunde. Gerade mit ihrem Abschluss am Humboldt-Gymnasium fertig soll die heutige Nacht, die letzte Nacht ihrer Jugend, etwas besonders werden. Es ist die letzte Gelegenheit, bevor der Herbst sie dann ganz richtig auseinanderreißt. Sie beschließen bis zum nächsten Morgen alles zu erledigen, was sie sich bisher nicht getraut haben, offene Rechnungen zu begleichen und sich inneren Ungeheuern zu stellen. Es ist die Nacht, in der sie sterben müssen, um dann wiedergeboren zu werden. Und während sich alte Gefühle zu regen und Illusionen zu sterben beginnen, gelten alte Spielregeln plötzlich nicht mehr. Von nun an ist alles ungewiss und die Dinge laufen aus dem Ruder. Und am Ende dieser Nacht werden sie nicht mehr zu fünft sein.

 

Ein kraftvoll und mitreißend erzählter Roman, der mit seinen immer wieder wechselnden Erzählperspektiven niemanden kalt lässt und sehr facettenreich zeigt, wie schnell sich Gegebenheiten verändern und neue Perspektiven entstehen können.

 

Sarah Jäger, Die Nacht so groß wie wir

Hardcover

192 Seiten

Verlag: Rowohlt

20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

„Malagash“ von Joey Comeau. Übersetzt von Tobias Reußwig.

Ab 14 Jahren

 

Malagasch, eine lange Straße, eine verschlungene, rot gepflasterte Schlaufe in der Heimatstadt von Sundays Dad. Dorthin ziehen Sunday und ihre Familie, um die letzten Lebenstage ihres Vaters in einem Hospiz zu begleiten. Er stirbt gerade an Krebs. Ihre Mutter und ihr kleiner Bruder verkraften die Situation nicht sehr gut, aber Sunday hat einen Plan: Sie nimmt alles, was ihr Vater sagt, mit ihrem Telefon auf, kopiert diese Aufnahmen auf ihren Laptop und sortiert sie in Phrasen, Sätze oder Geräusche. Alles ist wichtig, denn es liegt so viel Bedeutung in jeder dummen kleinen Sache, die wir von uns geben, und es ist die Stimme ihres Vaters. Ihr Vater, an den sie sich erinnern will. Manchmal hört sie sich die Aufnahmen an, um sich zu beruhigen. Aber das ist nicht der Grund, warum sie ihren Vater aufnimmt. Sie nimmt ihn auf, weil sie ein Computervirus schreibt. Ein Computervirus auf der Basis seiner Worte, seiner Witze, seines Lachens und seiner Geschichten. Das Virus soll in die Welt hinausgehen und für immer auf den Festplatten von Fremden leben und dort sehr leise Dinge wiederholen, die ihr Vater gesagt hat. Jedes Wort, das sie aufgenommen hat. Wie das Echo in einen leeren Raum. Wie ein Geist. Unsterblich. Aber je mehr sie aufnimmt und je näher der Tag des Abschieds rückt, desto mehr merkt Sunday, wie viel es noch zu hören und sehen gibt.

 

In kurzen Kapiteln und knappen Sätzen erzählt dieses wunderbare Buch in knapp 130 Seiten sensibel und sich auf das Wesentliche konzentrierend vom Abschiedsprozess einer trauernden Familie. Joey Comeau macht das klug, komisch und sehr berührend, indem er geschickt Banales und Existenzielles sehr authentisch miteinander verwebt.

 

Joey Comeau, Malagash

Hardcover

136 Seiten

Verlag: Luftschacht

18,00€


mehr lesen 0 Kommentare

„Hard Land“ von Benedict Wells

Ab 14 Jahren

 

Dieser Sommer ist für Sam ein ganz besonderer Sommer - ein Sommer, in dem sich für ihn ganz viel verändert und der sein bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Schon im ersten Satz des Buches erfahren wir, was passieren wird „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“. Und trotz dieses Einleitungssatzes passiert noch so viel mehr…

 

Sam ist ein schüchterner 15-jähriger und sein einziger Freund Stevie ist vor einiger Zeit weggezogen. Seither verkroch sich Sam in seinem Zimmer. Seine Mutter führt eine kleine Buchhandlung in der Stadt Grady und sein Vater ist seit einiger Zeit arbeitslos. Auch sonst hat er es nicht leicht, denn seine Mutter leidet seit einigen Jahren an einem Hirntumor und für ihn ist sie bis zu diesem Zeitpunkt sein Fels in der Brandung. Mit seinem Vater tut er sich eher schwer, die beiden finden keinen richtigen Draht zueinander. Da er in diesem Sommer zu seinen Verwandten nach Kansas geschickt werden soll und er sich überhaupt nicht mit seinen Cousins versteht, nimmt er kurzerhand einen Ferienjob beim alteingesessenen Kino Metropolis an. Dort arbeitet er mit drei älteren Jugendlichen zusammen, die ihren Schulabschluss schon gemacht haben und am Ende des Sommers Grady verlassen werden. Anfänglich nehmen Cameron, Hightower und Kirstie keine Notiz von ihm, aber in der Zeit freundet er sich mit ihnen an, und sie nehmen ihn in ihre Clique auf. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich sein Leben nach und nach – es wird herausfordernder, trauriger, aber auch um vieles bunter.

 

Ein wunderbares Buch – Benedict Wells versteht es gekonnt zu erzählen, damit sich der Leser sehr gut in die einzelnen Gefühlwelten von Sam hineinversetzen kann – Wut, Trauer, Angst, aber auch in seine neu entdeckten Gefühle des Durchsetzens und Verliebtseins. Ganz große Leseempfehlung mit vielen Gänsehautmomenten!!!

 

Benedict Wells, Hard Land

Hardcover

352 Seiten

Verlag: Diogenes

24,70€


mehr lesen 0 Kommentare

„Die beste Zeit ist am Ende der Welt“ von Sara Barnard. Übersetzt von Hanna Christine Fliedner.

Ab 14 Jahren

 

Peyton hat in ihrer Schulzeit viele schlechte Erfahrungen gesammelt. Eigentlich wollte sie richtig gute Freunde finden, aber aus für sie unerfindlichen Gründen wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt. Große Hoffnung hatte sie, als sie endlich aufs College kam, leider schloss sie sich der falschen Clique an und rutschte nach und nach immer mehr in Alkohol- und Drogenprobleme. Von all dem bekamen ihre Eltern nichts mit. Sie verlangten von Peyton auf ein Wirtschaftscollege zu gehen, obwohl ihr Interesse mit ganzem Herzen beim Zeichnen lag. Irgendwann war Peyton so hoffnungslos, dass sie als einzigen Ausweg die Flucht sah. Kurzerhand buchte sie mit der Kreditkarte ihres Vaters ein Flugticket nach Vancouver – dabei hatte sie nur einen Rucksack mit den notwendigsten Kleidern und ihr Skizzenbuch. Glücklicherweise lernte sie recht bald eine bunte Gruppe Backpacker kennen und schloss sich ihnen an. Für Peyton wurde dies zu einem unvergesslichen Roadtrip-Abenteuer und vor allem spürte sie das erste Mal, was richtige Freundschaft bedeutet und dass sie genau richtig war, so wie sie war.

 

Eine einfühlsame, aber auch spannende und abwechslungsreiche Geschichte über den Mut zu sich selbst zu stehen und zu sich selbst zu finden. Besonders schön zu lesen sind auch die mitreißenden Reise- und Landschaftsbeschreibungen, die einem genau die richtigen Bilder in den Kopf zaubern.

 

Sara Barnard, Die beste Zeit ist am Ende der Welt

Hardcover

400 Seiten

Verlag: Atrium

19,60€


mehr lesen 0 Kommentare

„Wie man eine Raumkapsel verlässt“ von Alison McGhee übersetzt von Birgitt Kollmann

Ab 13 Jahren

 

 Der 16-jährige Will ist ein sehr sensibler, feinfühliger, emphatischer junger Mensch. Seit drei Jahren geht er all seine Wege zu Fuß und immer wieder versucht er Maisbrot zu backen, so ein Maisbrot wie sein Vater immer gebacken hatte, aber es misslingt ihm jedes Mal. Dies alles macht er, um den Schmerz zu bekämpfen, den der Tod seines Vaters in ihm hinterlassen hat. Zu einigen Wegen, die in Verbindung mit seinem Vater stehen, möchten seine Füße ihn nicht tragen. Nicht zu dem chinesischen Laden mit den hundert Segenssprüchen, den er mit seinem Vater öfters besucht hat und auch nicht zu der Brücke in der Fourth-Street und auch lange nicht zu dem Haus seiner Freundin Playa, wo sie mit ihrer Familie lebt. Neben der Schule hat er einen Job in einem „One-Dollar-Shop“ angenommen, um seine Tage zu füllen. Und trotz seines eigenen Unglücks versteht er es für andere Menschen auf seine Art da zu sein. Egal ob das der Obdachlose ist, dem er ab und zu etwas abgibt; dem kleinen Schmetterlingsbeobachter, dem er ein Fernglas schenkt oder seinem kauzigen Chef aus dem One-Dollar-Shop, den er unterstützt.  Als seiner Freundin Playa aus Kindertagen etwas Schlimmes passiert, wagt er den ersten Schritt aus seiner Raumkapsel und lernt sich seinen Problemen zu stellen und mit ihnen umzugehen.

 

Die Zahl 100 zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte: Hundert Kapitel mit jeweils 100 Worten, 100 chinesische Schriftzeichen auf jeder Doppelseite und 100 kleine Geschenke für seine Freundin Playa.

 

Alles in allem ist daraus eine berührende, aufwühlende Geschichte geworden, die noch lange nachwirkt.

 

Alison McGhee, Wie man eine Raumkapsel verlässt

Softcover

208 Seiten

Verlag: dtv

13,40€


mehr lesen 0 Kommentare

"Shi Yu: Die Unbezwingbare" von Davide Morosinotto mit Illustrationen von Rébecca Dautremer und Timo Kümmel. Übersetzt von Dr. Cornelia Panzacchi.

Ab 13 Jahren

 

Atmosphärisches, spannendes Kopfkino, – absolut Leseempfehlung für alle, die Piraten-, historische Romane, starke Frauengeschichten und das Besondere mögen!!!

 

Shi Yu ist ein Waisenmädchen, das im 18. Jahrhundert in China lebt und sehr hart für ihr Überleben arbeiten muss. Mit 6 Jahren begegnet sie den Jungen Li Wei und freundet sich mit ihm an. Sein Großvater Li Peng trainiert sie in einer besonderen Art der chinesischen Kampfkunst, und da sie sehr ehrgeizig und geschickt ist, lernt sie schnell und gut. Im Alter von neun Jahren wird ihr Leben von ineinander verketteten Ereignissen erschüttert. Großvater Li Peng wird ermordet, Li Wei daraufhin von einem hohen Beamten adoptiert und sie selbst von einer Piratenmeute entführt. Durch die erlernte Kampfkunst wird Shi Yu von den Piraten verschont, und im Laufe der Jahre macht sie sich als „Fliegende Klinge“ einen Namen, da sie die Fähigkeit hat, von Schiff zu Schiff zu springen. Doch das Piratenleben ist voller Gefahren und eines Tages wird sie sich ihrem größten Widersacher stellen müssen und auf Irrwegen immer wieder auf ihren Freund aus Kindertagen treffen.

 

Davide Morosinotto, Shi Yu: Die Unbezwingbare

Hardcover

512 Seiten

Verlag: Thienemann

20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

„Die gigantischen Dinge des Lebens“ von Susin Nielsen. Übersetzt von Anja Herre.

Ab 14 Jahren

 

Wil ist ein Einzelkind. Seit er sich an seinem ersten Schultag eine Riesenpeinlichkeit geleistet hat, ist Schule die Hölle für ihn. Was dich nicht umbringt, macht dich härter, sagen Wils Mütter. Wil hingegen sagt sich; wer nichts wagt, gewinnt zwar nichts, aber er verliert vielleicht auch nichts. Und so ist sein einziges Ziel: nicht auffallen und so unsichtbar wie möglich zu sein. Doch dann betritt Charlie Wils Leben. Charlie ist Wils Austauschschüler aus Frankreich, der sich als Austauschschülerin entpuppt. Sie soll bei ihm wohnen, ist umwerfend und spielt natürlich in einer völlig anderen Liga als Wil. Klar, seine Chancen stehen bei null, denn er ist sich sicher, Charlie könnte ihn niemals einfach seinetwegen mögen. Wie auch, Wil mag sich nicht einmal selbst. Da hilft nur eine Runderneuerung! Zum Glück hat Wil nicht nur zwei Mütter, die ihn unterstützen, sondern auch ein paar wirklich gute Freunde. Dass einer davon schon Rentner ist, stört nicht, denn gerade dieser Freund ist Gold wert! Und so bemerkt Wil mit der Zeit, was die wirklich gigantischen Dinge des Lebens sind.

 

Ein Lesevergnügen voller Herzenswärme, Humor und wunderbar liebenswerter Charaktere, das es schafft schwierige und ernste Themen in eine locker-leichte und fesselnde Geschichte zu verpacken.

 

Susin Nielsen, Die gigantischen Dinge des Lebens

Hardcover

283 Seiten

Verlag: Urachhaus

18,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Heul doch nicht, du lebst ja noch“ von Kirsten Boie

Ab 14 Jahren

Der Schauplatz ist Hamburg vom 22.6.1945 bis 28.6.1945, Deutschland hat kapituliert und ist in verschiedene Besatzungszonen geteilt.

 

Die Geschichte, die Kirsten Boie erzählt, handelt von drei Jugendlichen, die durch ihre erlebten Erfahrungen nicht unterschiedlicher geprägt sein könnten. Die Schule findet zu diesem Zeitpunkt noch nicht statt und die ständigen Zwangsferien belasten die Kinder sehr.

 

Traute, die Tochter eines Bäckers, geht es für die damalige Zeit eigentlich ganz gut. Ihre Familie hat das Glück, dass das Haus und die Bäckerei in Hamburg nicht zerbombt wurden. Die Eltern können unter großen Mühen ihr Geschäft weiter erhalten und Brot gegen zugeteilte Essensmarken eintauschen, die sie wiederum brauchen, um Mehl zum Backen zu bekommen. Trotzdem leidet sie, da ihre Freundinnen alle nicht mehr da sind, entweder wurden sie von ihren Eltern am Anfang des Krieges aufs Land geschickt oder vielleicht sind sie irgendwo zwischen den zerbombten Häusern in den Trümmern begraben. Außerdem muss ihre Familie Flüchtlinge aufnehmen und da es doch komische „Fremde“ sind, die jetzt ihrem Wohnzimmer einquartiert sind, fühlt sie sich zu Hause nicht mehr so wohl.

Herrmann, der Älteste der drei Jugendlichen, war ehemaliger HJ-Führer. Von seinem Elternhaus ist sehr nationalsozialistisch geprägt. Als der Vater aus dem Krieg zurückkehrt, hat er beide Beine verloren und kann nur noch in der Küche auf der Couch sitzen. Aus wilder Verzweiflung tyrannisiert sein Vater die Familie. Und dann gibt es noch Jacob. Er ist ein halbjüdisches Kind. Solange sein Vater noch lebte, war seine Familie noch in gewisser Weise geschützt. Sie durften zwar viele Dinge nicht mehr tun, die Ariern erlaubt waren, aber man konnte noch überleben. Mit dem Tod des Vaters ändert sich alles schlagartig. Die Mutter wird nach Theresienstadt deportiert und Jacob flüchtet zu einem älteren Herrn, der ihn eine Zeit lang bei sich in der Wohnung versteckt. Als es scheinbar für den älteren Herrn zu gefährlich wird, versteckt er Jacob in der Ruine eines zerbombten Hauses.

 

Jeder der drei Jugendlichen hat auf seine Art sein Schicksal zu ertragen und auch als der Krieg endlich vorbei ist, haben sie noch lange mit dessen Folgen zu kämpfen.

 

Kirsten Boie, Heul doch nicht, du lebst ja noch

Hardcover

192 Seiten

Verlag: Oetinger 

14,40€


mehr lesen 0 Kommentare

„Über Tyrannei“ (Illustrierte Ausgabe) von Timothy Snyder mit Illustrationen von Nora Krug. Übersetzt von Andreas Wirthensohn.

Ab 14 Jahren

 

Erstmals 2017 erschienen, trifft dieses Buch punktgenau den politischen Nerv unserer Zeit, in der auf der ganzen Welt Demokratien unter dem Ansturm eines neuen Autoritarismus zu wanken beginnen. Timothy Snyder, US-amerikanischer Historiker mit Forschungsschwerpunkt osteuropäische Geschichte und Holocaustforschung, liefert hier zwanzig Lektionen für den Widerstand und appelliert an uns alle, sich der derzeitigen Entwicklung entgegenzustellen.

 

In seinen 20 Lektionen erklärt er an Beispielen der europäischen Geschichte, wie schnell Festgeglaubtes sich ändern kann, wie man Tyrannei enttarnen, erkennen und was man gegen ihr aufflammen tun kann. Gut nachvollziehbar erläutert Snyder unter anderem die Macht der Symbole, die Gefahren vorauseilenden Gehorsams, die Wichtigkeit, Institutionen zu schützen, die Gefahren von Paramilitärs, die Wichtigkeit der Sprache für unser Denken und Verstehen und die Bedeutung der Erkenntnis der Geschichte.

 

Auch die Illustrationen von Nora Krug packen einem. Ihre ausdrucksstarken Collagen bestehend aus Zeichnungen und Fotos, die sie antiquarisch oder auf Flohmärkten zusammengetragen hat, verdeutlichen auf sehr markante Weise das fragmentarische der Geschichte und des Erinnerns daran.

 

Es ist erstaunlich und erschreckend, wie aktuell dieses Buch ist.


 

Timothy Snyder, Über Tyrannei

Hardcover

128 Seiten

Verlag: C.H.Beck

20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

„The Inheritance Games“ von Jennifer Lynn Barnes. Übersetzt von Ivana Marinovic´.

Ab 14 Jahren

 

Die 17-jährige Avery ist in ihrem Leben nicht gerade vom Glück gesegnet, ihre Mutter ist vor längerer Zeit verstorben und ihr Vater kümmert sich nicht um sie. Bis vor Kurzem lebte sie bei ihrer Stiefschwester, aber da es mit deren Freund Probleme gibt, zieht sie es vor, lieber in ihrem alten Auto zu übernachten. Kurz darauf wird sie in ihrer Schule in die Direktion zitiert und erfährt, dass sie bei der Testamentseröffnung des Milliardärs Tobias Hawthorne dabei sein soll. Aber nicht nur ihre Anwesenheit verwundert sie, sondern sie wird zur Haupterbin seines Vermögens eingesetzt. Dabei kennt sie den Erblasser nicht einmal. Einziger Haken an dieser Geschichte ist allerdings, dass sie ein Jahr mit dessen Familie, die mit marginalen Geldsummen abgespeist wird, unter einem Dach leben muss. Die vier Enkelsöhne wurden von klein auf von ihrem Großvater mit kniffeligen Rätseln betraut, um ihren Kampfgeist gegeneinander zu erproben. Und so hinterlässt er ihnen auch nach seinem Tod ein von langer Hand geplantes Rätsel, dessen Ziel es ist, sie auf ein Familiengeheimnis aufmerksam zu machen. Aber wie hängt Avery in dieser Geschichte mit drin? Denn um das Rätsel lösen zu können, muss auch sie mit von der Partie sein. Aber nicht nur die rätselhafte Handlung macht das Lesen spannend, sondern es wird einem richtig mulmig zumute, als eines Nachts auf Avery geschossen wird und man dann auch noch erfährt, dass zwei der Enkelsöhne ein Mädchen sehr gut gekannt hatten, die auf mysteriöse Weise ums Leben kam.

 

Ein kribbeliges Leseabenteuer für alle Fans von „One of us is lying“. Voller Spannung warten wir auf den 2. Teil, der im Juli 2022 erscheinen wird!!!

 

Jennifer Lynn Barnes, The Inheritance Games

Paperback

400 Seiten

Verlag: dtv

13,40€


mehr lesen 0 Kommentare

„After the Fire“ von Will Hill. Übersetzt von Wolfram Ströle.

Ab 14 Jahren

 

 

Fragmenthaft und nach und nach enthüllt uns ein 17-jähriges Mädchen ihre Geschichte. Angefangen beim wohl schlimmsten Augenblick ihres Lebens, einem grauenhaften Brand, den sie nur schwer verletzt überlebt. Ihr Name ist Moonbeam und sie war ein Mitglied der heiligen Kirche der Legion Gottes. Eingeliefert in eine Kinderpsychiatrie erfahren wir in Rückblicken und aus den Gesprächen, die sie mit ihrem Psychologen und einem FBI-Agenten führt über all die Traumata, die Moonbeam während ihrer Zeit im „Lager“ durchlebt hat. Sie erzählt von den Geboten der Legion, die Father John direkt von Gott an sie übermittelt hat. Von seiner Stimme, die jahrelang die Einzige war, die zählte. Von einem Leben hinter Mauern, von Mauern im Kopf und davon, wie Moonbeam es langsam schaffte, hinter diese zu schauen und sich selbst, ihren eigenen Augen und ihren Verstand zu vertrauen. Aber es gibt Dinge, die sie getan hat, die sie niemanden erzählen kann. Denn Moonbeam ist überzeugt davon, dass alles, was passiert ist, der Brand und das so viele Menschen sterben mussten ihre Schuld ist.

 

Eingespeist in ein unvorstellbares Setting, ist es doch die Geschichte eines Erwachsenwerdens. Ein starker Roman rum um das Finden der eigenen Überzeugungen und eines selbsttätigen Blickes auf die Welt.

 

Will Hill, After the Fire

Paperback

Verlag: dtv

16,40€


mehr lesen 0 Kommentare

„Der letzte Rabe des Empire“ von Patrick Hertweck mit einem Cover von Maximilian Meinzold.

Ab 14 Jahren

 

 

Ein fesselnder historischer Roman über ein düsteres Kapitel Londons.

 

Wir befinden uns im Jahr 1888 in London, in der Zeit, als der Serienmörder "Jack the Ripper" sein Unwesen treibt. Melvin, ein Straßenjunge, kennt alle Mädchen, die umgebracht wurden. Besonders hart trifft es ihn, als auch Ayleen getötet wird, in die er heimlich verliebt war. Da die Polizei scheinbar machtlos ist, beschließt er, den Mörder auf eigene Faust zu suchen.

 

Dabei begegnet er immer wieder wie zufällig einem unheimlichen, einbeinigen Raben. Sein Weg kreuzt auch vier mysteriöse, dunkle Gestalten, die ebenfalls auf der Suche nach "Jack the Ripper" sind. Sind es Verbündete des Mörders oder helfende Weggefährten? Werden sich die Morde aufklären lassen und wer ist noch in die Gräueltaten verwickelt? Und was hat es mit diesem mysteriösen Raben auf sich?

 

Da die Handlung aus verschiedenen, verwickelten Perspektiven und teilweise in kurzen sprunghaften Kapiteln geschrieben ist, erhöht sich der Spannungsgrad umso mehr.  Und erst am Ende des Buches, bekommt man einen Überblick über die in sich geschlossene Geschichte. Sehr gut atmosphärisch ist auch das nebelige, düstere London zu jener Zeit beschrieben.

 

Wer gerne spannende Bücher liest, die ein Kribbeln im Bauch bescheren, liegt mit diesem Schmöker richtig.

Ganz große Leseempfehlung!!!

 

Patrick Hertweck, Der letzte Rabe des Empire

Hardcover

Verlag: Thienemann

17,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Mein Leben als lexikalische Lücke“ von Kyra Groh

Ab 14 Jahren

 

Für alle, die mehr lesen wollen als nur eine einfache Liebesgeschichte, ein absolutes Muss!! Absolute Leseempfehlung!

 

Das Leben als lexikalische Lücke ist ein Zustand, für den es keinen Begriff gibt und genauso fühlen sich Jule und Ben in ihren Familien.

 

Jule wächst in einer Familie auf, in der über Ausländer hergezogen, für Veganer kein Verständnis gezeigt und die "Fridays-For-Future"-Streiks nur als Grund gesehen wird, die Schule zu schwänzen. Ihr älterer Bruder freundet sich zu alledem mit einer Gruppe Jugendlicher an, die in der rechten Szene beheimatet sind. Ben wiederum lebt mit seiner „übergläubigen“ Mutter in einer kleinen beengten Wohnung auf und bekommt seit jeher zwangsweise ihren Lebensstil aufgebrummt. Einerseits möchte er nichts mehr als aus diesem eingeengten Leben fliehen, anderseits fühlt er sich verantwortlich für seine an ihn klammernde ältere Mutter. Aus diesem Grund macht er, bevor er in Holland sein Medizinstudium beginnen möchte, ein Praktikum in einem Frankfurter Krankenhaus. Und dann treffen die beiden introvertierten, seelenverwandten Menschen aufeinander und verlieben sich ineinander. Das macht ihr Leben um so vieles reicher, aber auch komplizierter.

 

In diesem Buch steckt viel mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte. Es werden wichtige Themen angesprochen: Klimaschutz, Rechtsextremismus, Veganismus, Pflegenotstand, die Flüchtlingskrise und der übertriebene Hang zur Religiosität als einziges Lebenselixier.

 

Ein besonderer Reiz des Buches ist, dass es aus zwei Perspektiven geschrieben wurde, so bekommt man immer den Eindruck, wie es dem anderen geht, was er denkt und fühlt. Trotz der teilweisen schweren Thematik ist der Schreibstil locker, leicht und humorvoll. Wunderschön abgerundet wurde das Buch durch einzelne "Wörter des Tages", die Ben regelmäßig in sein Notizbuch, dass er immer mit sich trägt, schreibt, um seinen Wortschatz zu erweitern.

 

Ein kleines Beispiel gefällig? IKIGAI Substantiv, japanisch; wörtlich: lebenswert, eine Passion, etwas, wofür es sich zu leben und morgens aufzustehen lohnt. (S. 201)

 

Kyra Groh, Mein Leben als lexikalische Lücke

Hardcover

Verlag: Atrium

18,50€


mehr lesen 0 Kommentare

"Shelter" von Ursula Poznanski

Ab 14 Jahren

 

Die Idee war völlig verrückt, und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.

 

Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich alle daran glauben? Ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.

 

Ursula Poznanski, Shelter

Hardcover

Verlag: Loewe

20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

"Vergiss mein nicht - was man bei Licht nicht sehen kann" von Kerstin Gier

Ab 14 Jahren

 

Quinn, 18, ist ein absoluter Sonnyboy, er ist beliebt und umschwärmt. Das Nachbarsmädchen Matilda liebt Fantasyromane und ist ganz bestimmt nicht sein Typ. Sie hat es nicht einfach, da sie für ihre extrem religiöse Familie verspottet wird. Als Quinn nach einem schweren Unfall im Rollstuhl landet und sich von seinem Bekanntenkreis abwendet, macht er durch ein Missverständnis zwangsweise nähere Bekanntschaft mit Matilda. In ihr findet er eine Freundin, mit der er über die außergewöhnlichen und unheimlichen Ereignisse, die ihm seit seinem Unfall passieren, sprechen kann. Ob die beiden es wohl schaffen, die Probleme von Quinn zu lösen????

 

Zum Schluss noch eine kleine Kostprobe aus diesem spannenden und aus zwei Perspektiven erzählten Romantasy-Roman:

 

"Und wenn das hier kein Fantasyroman wäre, sondern Wirklichkeit?" Matilda sah ihn an. "Dann hieße das, wir sind offiziell verrückt." Quinn lachte. "Aber macht es nicht viel mehr Spaß, zu zweit verrückt zu sein?"

 

Kerstin Gier, Vergiss mein nicht

Hardcover

Verlag: FISCHER

20,60€


0 Kommentare

„Dinge die so nicht bleiben können“ von Michael Gerard Bauer. Übersetzt von Ute Mihr.

Ab 14 Jahren

 

In humorvollem, selbstironischem Ton erzählt uns ein stinknormaler Typ, wie er am Tag der offenen Tür der Landesuniversität auf ein falsches Mädchen trifft. Nicht nur Fridas Äußeres ist interessant, sie hat auch die interessante Angewohnheit, sich Geschichten auszudenken und diese als Wahrheit zu präsentieren. Doch als etwas Unerwartetes passiert, fängt die coole Fassade, die sich Frida aufgebaut hat, zu bröckeln an und Sebastian beginnt sich zu fragen, wie viel von dem, was Frida ihn über sich erzählt hat, wirklich wahr ist. Ist er für sie bloß ein weiterer Zuhörer für ihre Theatervorstellung? Spielt die Wahrheit überhaupt immer die wichtigste Rolle? Und wie gut kann man jemanden an nur einen Tag kennenlernen?

 

Eine zarte Liebesgeschichte voller unterhaltsamer Dialoge, absurder Situationen und überraschender Wendungen.

 

Dinge die so nicht

Hardcover

Verlag: Hanser

15,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Vor uns das Meer“ von Alan Gratz

Ab 13 Jahren

 

Drei Jugendliche, drei Jahrzehnte, eine Hoffnung.

 

In diesem Buch wird uns die Geschichte dreier Jugendlicher erzählt, die aus unterschiedlichen Perspektiven und doch immer demselben Grund die Flucht aus ihrer Heimat antreten müssen.

 

Berlin 1939, Joseph besteigt mit seiner Familie in Hamburg ein Passagierschiff, das sie aus Nazi-Deutschland retten und nach Kuba bringen soll.

 

Havanna/Kuba 1994, Isabel tritt mit ihrer Familie und ihren Nachbarn die Flucht an, da ihr Vater bei einer Demonstration gegen Fidel Castro von der Polizei erwischt wurde und ihm deshalb lebenslange Haft droht. Ihr Fluchtboot; ein vom Nachbarn selbst gebautes kleines Motorboot. Ihr Ziel; die Vereinigten Staaten von Amerika.

 

Aleppo/Syrien 2015, das Land befindet sich seit 2011 in einem erbärmlichen Kriegszustand. Als das Haus von Mahmoud und seiner Familie bei einem Bombenanschlag zerstört wird, beschließen sie, sich auf den Weg nach Deutschland zu machen, um ein besseres, friedliches Leben führen zu können.

 

Alle drei Jugendlichen haben eine lange Reise in die erhoffte Freiheit vor sich. In diesem Buch begleiten wir sie auf der ihrer Flucht und werden schonungslos in ihre Lage hereinkatapultiert. In kurzen Abschnitten wird uns ihre Geschichte abwechselnd so spannend und hautnah erzählt, dass man auf jeden Fall weiterlesen möchte. Nach jedem Abschnitt aber auch froh ist, eine kurze Verschnaufpause zu bekommen, die Geschehnisse zu verdauen und in die nächste Geschichte einzutauchen zu können.

 

Eine unbedingte Leseempfehlung für all diejenigen, die sich mit dem Thema Flucht auseinandersetzen möchten.

 

Alan Gratz, Vor uns das Meer

Hardcover

Verlag: Carl Hanser

17,50€


mehr lesen 0 Kommentare

„Schluss. Jetzt werd ich etwas tun“ von Maren Gottschalk

Ab 14 Jahren

 

 

In dieser Biografie erzählt uns Maren Gottschalk über das Leben und die Kindheit von Sophie Scholl. Sie wurde als viertes Kind von Lina und Robert Scholl geboren. Ihre Eltern erzogen ihre Kinder für die damalige Zeit sehr liberal. Allerdings legten sie sehr viel Wert darauf, dass ihre Kinder eine gute Bildung und einen Zugang zu Kunst, Kultur und Literatur bekamen. Von klein auf war Sophie ein sehr gerechtigkeitsliebender und naturverbundener Mensch. Als Hitler und die Nazis Stück für Stück Deutschland „eroberten“, machten ihre Eltern keinen Hehl daraus, dass sie diese Entwicklung beängstigte und sie sie verabscheuten. Trotz alledem schafften es die Nazis auch die Geschwister Scholl in ihren Bann zu ziehen. Wie konnte dies geschehen und was bewegte sie letztendlich wiederum, dass sie sich gegen dieses Regime stellten.

 

Wer mehr über diese Zeit und unsere Geschichte erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmsten empfehlen. Mich selbst hat es tief beeindruckt!

 

 

Maren Gottschalk, Schluss. Jetzt werd ich etwas tun

Taschenbuch

Verlag: Gulliver

10,30€   


mehr lesen 0 Kommentare

„Esther und Salomon“ von Elisabeth Steinkellner mit Illustrationen von Michael Roher

Ab 14 Jahren

 

 

Ein ungewöhnlicher Roman in Versform, der auf außergewöhnliche Weise von Dingen erzählt, für die es keine Worte gibt.

 

Wie übersteht man bloß zwei Wochen in einem Hotel mit Eltern, die sich nur noch anschweigen und einer fünfjährigen Schwester, die unentwegt Meerjungfrauenbilder ausmalt und von Arielle plappert? Die vierzehnjährige Ester möchte sich am liebsten selbst zur Adoption freigegeben. Und nur ihre kleine Schwester Flippa merkt, wie es Esther wirklich geht. Und plötzlich ist er da, Salomon auch 14 und selbst großer Bruder. Plötzlich geht ein winziges Rumpeln um die Welt und alles ist irgendwie auf einmal groß und neu und aufregend. Aber was passiert nach dem Urlaub? Kann man Entfernung mit Worten überbrücken?

 

Aus zwei Perspektiven erzählt dieser kraftvolle und berührende Roman von der ersten großen Liebe, vom Getrennt-Sein und von zwei Lebenswelten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn nachdem Esther beginnt, übernimmt Salomon, dessen Mutter in einer Hotelküche arbeitet und der vieles aus seiner Vergangenheit als Flüchtling zu bewältigen und verarbeiten hat, das Erzählen.

 

Ein wunderschön mit Polaroids und Skizzen gestaltetes Buch, das auf faszinierende Weise vom Erwachsenwerden in all seinen Dimensionen erzählt und einem mit einem Herzen voller Hoffnung zurücklässt.

 

Elisabeth Steinkellner, Esther und Salomon

Hardcover

Verlag: Tyrolia

19,95€   


mehr lesen 0 Kommentare

„Papierklavier“ von Elisabeth Steinkeller mit Illustrationen von Anna Gusella

Ab 15 Jahren

 

Liebes Tagebuch, liebes Skizzenbuch, ja was genau? Dieses außergewöhnliche Buch ist so vieles mehr. Denn Maia, 16 Jahre alt, hat es vor nicht mal zwei Wochen von Oma Sieglinde geschenkt bekommen. Und jetzt ist Oma Sieglinde tot. Eigentlich war sie gar nicht ihre richtige Oma, aber sie hatte für sie, ihre beiden Schwestern und ihre Mutter immer ein offenes Ohr. Und eine offene Tür, ein Stockwerk höher. Und nicht zuletzt hatte sie auch immer wieder mal eine offene Brieftasche, wenn der Kühlschrank wieder einmal leer war. Und sie hatte ein Klavier, das sie liebevoll das Zebra nannten, auf dem Heidi Maias jüngere Schwester spielen durfte, wann immer sie wollte. Um nun für Heidis Klavierstunden aufzukommen, übernimmt Maia neben der Schule eine dritte Schicht in dem Saftladen, in dem sie arbeitet. Einfach hat es Maia wahrlich nicht, aber zum Glück hat sie zwei beste Freundinnen, zu denen sie felsenfest steht und auf die sie sich immer verlassen kann. Und dann gibt es da noch die kleinen Dosen Alltagsglück, die oft nicht mehr als einen Fingerhut füllen, aber alle zusammen mit der Zeit zu einem kleinen See anwachsen, in den du kopfüber springen kannst.

 

Eine durch und durch außergewöhnliche Erzählung in Tagebuchform. Nicht nur außergewöhnlich schön gestaltet; in handschriftlichen Text und großartigen Illustrationen. Sondern es behandelt auch außergewöhnlich spannende Themen wie Liebe, Armut, Familie, Perspektiv(losigkeit), Freundschaft, Aussehen, Arbeitsethik, sexuelle Identität, Glück, Feminismus und Gewalt und bietet so einen spannenden und unterhaltsamen Einblick in den Lebensalltag einer Teenagerin.

 

Papierklavier

Hardcover

Verlag: Beltz&Gelberg

15,40€   


mehr lesen 0 Kommentare

„You don´t look gay“ von Julius Thesing

Ab 13 Jahren

 

Thema: Diskriminierung und Gleichberechtigung

Der Autor und gleichzeitig auch Ich-Erzähler dieses Buches, Julius Thesing, hat beobachtet. Hat laut gedacht und reflektiert, hat Fakten zusammengetragen, persönliche Erfahrungen verarbeitet und dabei die aktuelle Situation von Homosexuellen beleuchtet. Die Bachelorarbeit des jungen Illustrators lässt nachdenklich werden, denn „Damit meine ich ja nicht dich!", "Das ist nur eine Phase" oder „Du siehst gar nicht schwul aus“: Das sind Sätze, die queere Menschen so oft zu hören bekommen, dass sie mittlerweile schon Klischee geworden sind. Sätze, die vielleicht gar nicht herabwürdigend gemeint und doch Ausdruck alltäglicher homophober Diskriminierung sind.

 

Julius Thesing schreibt in seinem Buch mutig und ganz persönlich von seinen Erfahrungen und macht sich Gedanken darüber. Er will damit sensibel dafür machen, wie sich alltägliche Diskriminierung anfühlt. Denn, so Julius Thesing „Homophobe Sprache hat nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun. Und der Kampf gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung ist nicht als Kampf gegen die eigenen Privilegien zu verstehen, sondern als Kampf für die Rechte aller."

Julius Thesing, You don´t look gay

Hardcover

Verlag: Bohem Press

15,40€   


mehr lesen 0 Kommentare

„Boy in a White Room“ von Karl Olsberg

Ab 14  Jahren

 

Ein weißer Raum in der Form eines Würfels. Keine Fenster oder Türen, keine Möbel, keine Bilder an den Wänden. Nichts lässt erkennen, was sich außerhalb dieses Raumes befindet oder wie er hierhergekommen ist. Was soll das? Wer hat ihn hier eingesperrt und warum? Da ist aber auch kein Name in seinem Gedächtnis, kein Selbstbild, er erinnert sich an nichts.

 

Doch dann hört er die computergenerierte Stimme einer Frau. Ihr Name ist Alice und sie soll ihm helfen sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden. Doch nähere Angaben zu seinem Aufenthaltsort oder seinem Zustand darf sie ihm nicht geben. Ist das ein übler Scherz? Ein wissenschaftliches Experiment? Kann es sein das er sich in einem Spiel befindet? Wo ist er? Und warum ist er hier? Und vor allem wer ist er wirklich?

 

Ein Buch, das uns an die Grenzen dessen führt, was wir uns vorstellen können und für real halten. Und die wohl wichtigste aller Frage stellt "Was bedeutet es ein Mensch zu sein?"  

 

Karl Olsberg, Boy in a White Room

Paperback

Verlag: Loewe

Preis: 10,30€


mehr lesen 0 Kommentare

„Sankt Irgendwas: Eine Klassenreise, auf der etwas schrecklich schief geht“ von Tamara Bach

Ab 14  Jahren

Auf der Klassenfahrt der 10b ist irgendetwas schrecklich schiefgegangen und sie endet in einer Katastrophe. Doch wie konnte es soweit kommen und was genau ist passiert? In der Form eines Protokolls, das abwechselnd von mehreren Schülern geschrieben wird, nehmen wir an der Klassenfahrt teil, erleben sie hautnah und erhalten so nach und nach einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Schreibenden. Wir erfahren von der Anreise, der An- und Unterkunft, von Wanderungen und Gesprächen. Die Protokollierenden nehmen dabei kein Blatt vor den Mund und schreiben was sie denken. Man merkt sehr schnell, dass diese Klassenfahrt vom Werteempfinden einer einzelnen Person bestimmt wird, die alles festlegt. Keiner wagt zu widersprechen und alles muss funktionieren. Und es funktioniert zu Beginn auch, bis die Sache mit dem Handy passiert.

 

Ein außergewöhnliches Buch über die Schule und eine Klassenfahrt hinter der so viel mehr steckt und die noch lange nachwirkt. 

 

Tamara Bach, Sankt Irgendwas

Hardcover

Verlag: Carlsen

Preis: 13,40€


mehr lesen 0 Kommentare

"Siebzehnter Sommer" von Maureen Daly

Ab 14  Jahren

Angie Morrow ist siebzehn. Sie erlebt einen unvergesslichen Sommer, weil sie zum ersten Mal verliebt ist. Im Herbst wird sie ans College gehen – ein neues Leben beginnt.

„Seit Beginn dieses Sommers war jeden Tag irgendetwas neu und überraschend gewesen –

lauter Dinge, die ich vorher nie beachtet hatte“

 

Maureen Daly, Siebzehnter Sommer

Hardcover

Verlag: Edition Anna Jeller

Preis: 25,40€


mehr lesen 0 Kommentare

"Shadow Dragon. Die falsche Prinzessin" von Kristin B. Otts

Ab 14  Jahren

Opulentes Fantasyepos mit fesselnder Lovestory - exotisch fernöstlich.

 

Vier Königreiche, ein mächtiger Drache und eine mutige Kämpferin: Folge dem Ruf des Shadow Dragon! Als Onna-Bugeisha kennt Kai nur Disziplin und Gehorsam. Das Leben der Kämpferin erfüllt nur einen Zweck: Prinzessin Noriko zu beschützen. Das ändert sich, als Kai nach einem Attentat auf die Prinzessin in deren Rolle schlüpfen muss. Allein in der intriganten Welt der Mächtigen und Reichen, lernt sie nicht nur Prinz Enlai, sondern auch den Drachenhüter Jao kennen. Nur kann sie ihnen wirklich trauen? Und soll sie dem Ruf des sagenumwobenen Shadow Dragon folgen, zu dem sie eine geheimnisvolle Verbindung zu haben scheint?

 

www.shadowdragon-buch.de

Taschenbuch

Verlag: Oetinger

Preis: 8,30€


0 Kommentare

"Die Königinnen der Würstchen" von Clémentine Beauvais

Ab 14  Jahren

Mitreißend und in seiner Aktualität sehr beeindruckend. Ein Jugendroman zu den Themen  Schönheitsklischees/ - wahn, Mobbing & Courage

Absolute Leseempfehlung von der LESEWELT!

 

Drei Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren, Mireille, Astrid und Hakima werden über Facebook und Co. als die "Würsten des Jahres" an ihrer Schule nominiert, weil sie nicht den Schönheitsidealen ihrer Gesellschaft entsprechen. Aber die 3 Prinzessinnen der "Häßlichket" beugen sich nicht ihrem Schicksal und sehen zu wie sie immer mehr und mehr verletzt, gedemütigt und bewertet werden und beschließen statt in Trauer und Frustration zu versinken, den Angriffen entgegen zu treten in Form einer friedlichen Revolution - einer mehr tägigen Radtour als "Die drei Würste des Jahres" durch halb Frankreich mit eigenem Würstchenverkaufswagen. Ziel ist Paris pünktlich zum 14. Juni. An diesem Tag wollen sie die Präsidentinnen-Party crashen. Jedes Mädchen hat hierfür ihre weiteren Gründe. Begleitschutz finden sie durch Hakimas älteren Bruder, der mit dieser Tour auch seine persönliche Geschichte beeinflussen will.

 

 "Die Königinnen der Würstchen" zeigt einen Weg sich und seinen wahren Freunden treu zu bleiben. Nämlich nicht unter dem Aspekt des Belehrenden oder des tragischen Schicksals, sondern mit einer Wucht an Humor, Witz und unverblümter Ehrlichkeit, dass man am Ende des Buches weint und lacht zugleich. Ein Buch am Zahn der Zeit, das nichts beschönigt, sondern die Wahrheit ausspricht und zu mehr Eigeninitative in eigener Sache verleitet. (Denn wer ist schon mit seinem Aussehen und seiner Art immer im Reinen und bleibt unbeeindruckt vom Medienrummel, ob im kleinen oder gr0ßen Kreis? - Schon gar nicht im Alter zwischen 12 und 16 Jahren.)

Clémentine Beauvais, Die Königinnen der Würstchen

Paperback

Verlag: Carlsen

Preis: 8,30€


mehr lesen 0 Kommentare

"Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green

Ab 14  Jahren

Von uns heiß ersehnt - der neue John Green!

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

John Green, Schlaft gut ihr fiesen Gedanken

Hardcover

Verlag: Hanser

Preis:20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

"Wolkenschloss" von Kerstin Gier

Ab 14  Jahren

Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

Kerstin Gier, Wolkenschloss

Hardcover

Verlag: Fischer Sauerländer

Preis: 20,60€


mehr lesen 0 Kommentare

"100 Stunden Nacht" von Anna Woltz

Ab 13  Jahren

Leseratten, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Von Anna Woltz wie immer ein Buch das überzeugt, tiefe Eindrücke verbunden mit einer außergewöhnlichen Handlung. Eine Geschichte, die in jedem Moment unverhofftes passieren lässt.

 

Emilia hat sich die Kreditkarte ihres Vaters geschnappt und einen Flug nach New York gebucht. Sie will einfach nur weg. Aber das Apartment, das sie übers Internet gemietet hat, gibt es gar nicht und zu allem Überfluss kündigt sich Wirbelsturm Sandy an. Zum Glück lernt sie Seth, Abby und den ziemlich verrückten Jim kennen. Zusammen finden sie eine Bleibe in SoHo. Inzwischen hat der Sturm die Stadt fest im Griff: das Haus beginnt zu wackeln, dann fällt der Strom aus. Die vier müssen immer enger zusammenrücken, ob sie wollen oder nicht.

Anna Woltz, 100 Stunden Nacht

Taschenbuch

Verlag: Carlsen

Preis: 8,30€


mehr lesen 0 Kommentare

"Bookless - Wörter durchfluten die Zeit" von Marah Woolf

Ab 14  Jahren

Dieses Buch ist eine Entdeckung! - Eine Ode an die Welt der Bücher verpackt in eine mitreißende Geschichte zwischen Fantasy, Krimi und Liebesroman. Und Fortsetzung folgt ... im August mit Band 2

 

Für Lucy besaßen Bücher eine eigene Persönlichkeit. Mal waren sie liebenswürdig und friedlich, mal störrisch und eitel. Einem Buch musste man auf behutsame Weise begegnen, damit es seine Geheimnisse preisgab. Nur dann ließ es den Leser in seine Welt." Rätselhafte Dinge ereignen sich in den unterirdischen Gewölben der Londoner Nationalbibliothek: Lucy entdeckt leere Bücher, deren Schrift verschwunden ist und deren Einbände zu Staub zerfallen. Viel schwerer wiegt jedoch, dass die Menschen diese Geschichten vergessen haben. Niemand erinnert sich mehr an sie - außer Lucy. Als die Bücher sie um Hilfe bitten und das Mal an ihrem Handgelenk ein seltsames Eigenleben entwickelt, steht Lucys Welt endgültig Kopf. Und dann schleicht sich Nathan in ihr Herz, und sie hofft, dass er sie mit dieser Aufgabe nicht allein lässt ...

Marah Woolf, Bookless, Wörter durchfluten die Zeit

Taschenbuch

Verlag: Oetinger

Preis: 9,30€


mehr lesen 0 Kommentare

"Der Geruch von Häusern anderer Leute" von Bonnie-Sue Hitchcock

Ab 14  Jahren

Unser ganz besonderer LESEWELT-TIPP wie „Programmkino für den Kopf"

 

Alyce weiß nicht, wie sie Fischen und Tanzen in Einklang bringen soll. Ruth hat ein Geheimnis, das sie nicht mehr lange verbergen kann. Dora will ihren Vater nie wieder sehen und wird von Dumplings Familie aufgenommen. Hank und seine Brüder hauen von zu Hause ab, doch einer von ihnen gerät dabei in große Gefahr. Und trifft auf Alyce ...

 

Hier in Alaska, unweit des nördlichen Polarkreises, wo der Alltag manchmal unerbittlich ist, kreuzen sich ihre Lebenswege immer wieder. Sie kommen einander näher, versuchen einander zu retten. Und wenn man es am wenigsten erwartet, gelingt es.

Ein ungemein berührendes und bewegendes Buch!

Bonnie-Sue Hitchcock, Der Geruch von Häusern anderer Leute

Hardcover

Verlag: Königskinder

Preis: 18,50€


mehr lesen 0 Kommentare

"Attentäter" von Antonia Michaelis

Ab 14 Jahren

 

Ein Meisterstück - unbedingt lesen!!!

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert von einander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen "Tag des Blutes" planen. Alain will seinen Freund retten - doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

 

Mit "Die Attentäter" liefert Antonia Michaelis einen beklemmenden Blick in die Abgründe des Terrorismus.


Antonia Michaelis, Attentäter

Hardcover

Oetinger20,60€

 

mehr lesen 0 Kommentare

„Elanus" von Ursula Poznanski

Ab 14 Jahren

 

Absolute Leseempfehlung – Achtung Hochspannung!!!

 

Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.

Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.

 

Ursula Poznanski, Elanus

Taschenbuch

Loewe Verlag

10,30 €

 


mehr lesen 0 Kommentare

„Annähernd Alex" von Jenn Bennett

Ab 14 Jahren

 

Für alle Fans von "Em@il für dich"!

Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Damit wird die Sache allerdings kompliziert...

 

Jenn Bennett, Annähernd Alex

Taschenbuch

Carlsen

10,30 €


mehr lesen 0 Kommentare